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Löwenzahn und Zebrastreifen


Aber wenn ich schon so viel Geld ausgeben soll, muss die Fahrt auch gut überlegt sein. Deshalb bitte ich Moses auf dem Weg zum Haller-Park unbedingt beim WEMA-Center vorbei-zufahren, einem Kinderheim in Utange, das etwa 10 km vom Hotel entfernt liegt. Vom WEMA-Center habe ich erst kurz vor meiner Abreise nach Afrika in der Augsburger Zeitung gelesen. Da haben nämlich Augsburger Polizisten eine Kuh gespendet. Und weil ich selbst aus der Nähe von Augsburg komme und das WEMA-Center praktisch „vor der Haustür“ liegt, muss ich einfach hin. Auf dem Weg dorthin fährt Moses irgendwo auch über Land und so sehe ich endlich ein reales afrikanisches Dorf. Mir wird ganz komisch, wenn ich einesteils die Häuser hier sehe und dann im Gegenzug an den Taxipreis denke. Da passt irgendwas nicht zusammen.

Als wir am WEMA-Center ankommen, ist das Kinderheim leider verschlossen und es ist gar nicht so einfach, auf sich aufmerksam zu machen. Erst nach längerer Zeit kommt jemand ans Tor, so dass ich mein Anliegen vorbringen kann. Doch der junge Mann ist misstrauisch. Nachdem ich in meinem Drängen nicht nachlasse (ich will ja unbedingt etwas über die Kuh wissen) erhalte ich wenigstens einen Zettel mit einer Telefonnummer drauf und den Hinweis, ich solle mich doch mit Timothy (den Nachnamen habe ich mir leider nicht notiert und deshalb inzwischen vergessen) oder Lucy Yinda in Verbindung setzen. Die würden dann mit mir einen Termin ausmachen. Das ist für mich voll okay, mehr kann ich im Augenblick nicht wollen.

Mit der Telefonnummer im Gepäck fahren wir weiter zum Haller Park. Als mir Moses anbietet, am Hallerpark auf mich warten zu wollen, wird mir schon klar, warum die Fahrt so teuer war: Moses hat sich den viertel Monatslohn durch die heutige Tageseinnahme bereits gesichert, da wird er doch nicht noch zusätzlich Sprit verfahren. Das Geld ist eingefahren, da kann man sich ganz entspannt und in Ruhe zurücklehnen. Pole, pole!

Im Haller Park gibt es Gehege mit unzähligen afrikanischen Wildtieren, zwar keine Löwen und Leoparden, aber immerhin Flusspferde, Antilopen und unzählige Savannenvögel, dazu gibt’s einen Schlangen- und Reptilienpark, einen Palmengarten und zwischen einem romantischen Seerosenteich und den Krokodilgehegen gelegen, das Whistling Pine Restaurant. Dort will ich Moses in 2 Stunden wieder treffen.

Von Moses getrennt gilt mein Interesse zunächst den Tieren. Du kannst in Afrika aber nicht einfach so davonstapfen, so wie wir das bei uns im Zoo gewohnt sind, nein, nein. In Afrika gibt es für alles einen Guide. Mein Haller-Park-Guide heißt Alfred. Zunächst führt er mich zu einem Tümpel, in dessen schlammig braunem Wasser sich Flusspferde tummeln. Obwohl man nur deren Nasenlöcher, Augen und Ohren sehen kann, bin ich begeistert.


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